KLEINE MÜLLSCHULE
Mustersammlung: Erscheinungsformen des Mülls
Konzept	Eine Mustersammlung von etwa 20 Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs, die aufgrund ihrer "natürlichen" oder "geplanten" Eigenschaften nicht mehr in Gebrauch genommen werden (können), jedoch nicht vollständig zerstört sind. Die Gegenstände werden so ausgewählt, dass unterschiedliche Ursachen für (ihre) Obsoleszenz (s.u.) ablesbar werden. Zu jedem Gegenstand wird eine Dingbiographie verfasst, in der seine gesamte Lebenszeit – von der Produktion über seinen Gebrauch bis zum seinem gegenwärtigen Status als obsoletes Objekt – dargestellt wird. (Wie/warum/wann wurde ich hergestellt/gebraucht/ obsolet?) Die Objekte können aus der Kiste herausgenommen, untersucht und erprobt werden.Als Beispiel für diesen Kistentyp können die so genannten Werkbund-Kisten gelten (Abbildung 1). In diesem Zusammenhang könnte ein Studienbesuch im Werkbund-Archiv – Museum der Dinge (eine Sammlung zur Alltagskultur) stattfinden.
Stand	07.12.2020

Natürliche Obsoleszenz
Art	Ursachen	Beispiele
Abnutzung	Gebrauch	Texttilien
Verschleiß	Gebrauch	Gelenke, Messer, Schere
Materialermüdung	Gebrauch (falsch)	Kunststoffe, Werkzeuge
Alterung	Gebrauch, Umweltbedingungen (UV)	Papier, Farben
Dysfunktionalität	Material	Werkzeuge
Verfall	Mangelnde Pflege	Rost
Verlust der Kompalität	zu hohe Spezialisierung	Elektrische Stecker
Sicherheit	neu, höhere Standards	Elektrische Geräte
Obsolete Funktion	neue Technik	Schreibmaschine
Lebensdauer	Materialverzehr	Glühlampen
perönliche Veränderungen	Sehstärke	Brille
Geplante Obsolenszenz
qualitativ	Produktabschottung	spezieller Akku pro Geräte
	vermeiden von Kompabilität	individuelaisierte Anschlüsse
	keine Ersatzteile	Geräte und deren Komponenten
funktional	vermeintlich bessere Ausstattung	Mobiltelelfone, Computer, Hi-Fi-Anlagen
	zu hohe Spezialisierung	Haushaltsgeräte
	analog	digital
kulturell	Geschmackswandel (Mode)	Bekleidung, Möbel
sozial	Prestigegewinn	Luxusgüter
Modell	Werkbundkisten	Text zu den Werkbundkisten
		Neue Werkbundkiste
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